Ethische Prinzipien – ATI Code of Ethics (Übersetzung)
ATI hat einen Code of Ethics (Verhaltenskodex) definiert, dessen Einhaltung von einem gewählten Ethics Committee überwacht wird. Dieser Kodex legt die ethischen Prinzipien für LehrerInnen der Alexandertechnik fest. Alle unterrichtenden Mitglieder haben sich mit ihrer Unterschrift diesem Kodex verpflichtet.
Wenn in der nachstehenden Übersetzung des „ATI-Kodex für standesgemäßes Verhalten“ von AlexandertechniklehrerInnen gesprochen wird, bezieht sich das ausnahmslos auf ATI zertifizierte AlexandertechniklehrerInnen.
Die Öffentlichkeit hat das Recht zu erwarten, dass alle Mitglieder des ATI-Lehrkörpers einer ordnungsgemäßen Beurteilung unterzogen wurden und im Unterrichten der F.M. Alexandertechnik qualifiziert sind.
Im Umgang mit KollegInnen, PartnerInnen, SchülerInnen und der Öffentlichkeit verhalten sich ATI- Mitglieder auf konstruktive Weise und nicht sektiererisch oder diskriminierend.
1. Die LehrerIn-SchülerIn Beziehung
- Es ist die Obliegenheit einer LehrerIn der Alexandertechnik, sich für den Zeitraum der Zusammenarbeit zwischen ihr und der SchülerIn professionell zu verhalten.
- Ein/e LehrerIn der Alexandertechnik nutzt seine/ihre Autorität nicht, um sich einen persönlichen Gewinn zu verschaffen, sei er kultureller, gefühlsmäßiger, politischer oder religiöser Natur.
- Eine LehrerIn der Alexandertechnik geht mit einer SchülerIn keine sexuellen Beziehungen ein.
- Die SchülerInnen haben ein Recht auf Vertraulichkeit. Es werden keine, die SchülerIn betreffende Informationen an Dritte weitergegeben, ohne dass diese ihre Zustimmung erteilt hat.
- Die Anwendung der F.M. Alexander Prinzipien kann heilsame und therapeutische Effekte haben. Dennoch informiert eine LehrerIn der Alexandertechnik ihre SchülerInnen darüber, dass die F.M. Alexandertechnik ein pädagogisches Verfahren ist, mit dessen Hilfe sich die Arbeitsweise eines Individuums allgemein verbessert.
- Benötigt eine SchülerIn professionelle medizinische Hilfe, so fordert die LehrerIn sie auf, ärztlichen Rat zu suchen. Eine LehrerIn der Alexandertechnik stellt niemals medizinische Diagnosen und verschreibt auch keine Arzneimittel. Sie behauptet auch nicht, dass mit der F.M. Alexandertechnik Krankheiten geheilt werden können.
- Alle Richtlinien hinsichtlich Bezahlung, Rücktrittserklärungen, Pünktlichkeit oder ordnungsgemäßer Kleidung werden der SchülerIn vor Beginn des Unterrichts ausführlich erklärt und sind schriftlich niedergelegt.
- Im F.M. Alexander-Unterricht kann die SchülerIn ihre eigene Kleidung tragen. Ist für ein bestimmtes Projekt eine spezielle Kleidung erforderlich, so wird dies vorher abgeklärt und die entsprechende Zustimmung aller Beteiligten eingeholt.
- Die SchülerInnen haben das Recht, bei dem ATI-Ethikausschuss eine Beschwerde einzureichen. Über das Verfahren werden sie von ihrer LehrerIn informiert.
2. Die LehrerIn-LehrerIn Beziehung
- LehrerInnen der Alexandertechnik behandeln ihre KollegInnen mit Respekt. Berufliche Meinungsverschiedenheiten werden nicht auf persönlicher Ebene oder durch Diskreditierung der beruflichen Leistung anderer ausgetragen.
- Alle LehrerInnen respektieren den gegenseitigen Anspruch auf Vertraulichkeit. Es werden keine Informationen, die dem Ruf einer KollegIn schaden könnten, an Dritte weitergegeben, es sei denn, sie beziehen sich auf das moralische Verhalten einer LehrerIn und werden dem Ethikausschuss vorgelegt.
- Wenn eine LehrerIn annimmt, dass eine ihrer KollegInnen moralische Grundsätze verletzt, so spricht sie mit der KollegIn direkt, bevor sie irgendetwas unternimmt.
- Sieht sich eine LehrerIn außerstande, einen solchen Fall zu lösen, so überbringt sie die Angelegenheit dem ATI Ethikausschuss.
- Wenn eine LehrerIn von einer Beschwerde einer KollegIn über Dritte erfährt, so gewährt sie der KollegIn Unterstützung, indem sie die Beschwerde direkt an die betreffenden Dritten richtet.
- Mitglieder des ATI Ethikausschusses oder Sponsormitglieder dürfen Information über LehrerInnen der Alexandertechnik nur innerhalb der Gerichtsbarkeit ihrer Ausschüsse besprechen und dieses auch nur für die Zeit, in der sie Ausschussmitglied sind.
- Eine LehrerIn der Alexandertechnik versucht nicht, SchülerInnen anderer KollegInnen ohne deren Wissen abzuwerben. Dies gilt nicht für das Verfassen von Rundschreiben an die Öffentlichkeit oder die Bekanntmachung von bestimmten Kursen, Vorlesungen oder Workshops.
3. Die berufliche Verantwortung einer LehrerIn
- LehrerInnen der Alexandertechnik arbeiten kontinuierlich daran, ihr Wissen und Verstehen der F.M. Alexandertechnik zu vertiefen und ihre pädagogischen Fähigkeiten zu verbessern. Sie besuchen regelmäßig Workshops, beteiligen sich an Forschung und Veröffentlichungen und pflegen den beruflichen Austausch.
- Eine LehrerIn der Alexandertechnik verkörpert berufliche Qualifikation und Erfahrung und präsentiert die Alexandertechnik ohne falsche oder übertriebene Behauptungen.
- Werbung in der Öffentlichkeit für die F.M. Alexandertechnik darf keine falschen, betrügerischen, irreführenden oder täuschenden Behauptungen enthalten.
- Eine LehrerIn der Alexandertechnik bewahrt die Integrität der F.M. Alexandertechnik. Sie präsentiert keine Elemente aus anderen Disziplinen, Therapien oder Praktiken als Teil der F.M. Alexandertechnik. Werden Informationen aus anderen Disziplinen zu Vergleichs- oder Diskussionszwecken herangezogen, so sind diese deutlich als solche gekennzeichnet (siehe nachstehende Richtlinien).
- LehrerInnen der Alexandertechnik verstehen und respektieren persönliche Grenzen und akzeptieren die Verantwortlichkeit gegenüber dem persönlichen Wohlergehen, dem der StudentInnen und FreundInnen in der Alexandertechnik Community sowie der Gesellschaft.
- LehrerInnen der Alexandertechnik pflegen einen respektvollen kooperativen und professionellen Umgang mit anderer Disziplinen
- LehrerInnen der Alexandertechnik pflegen einen hohen Standard an persönlicher Integrität und sind sich bewusst, dass ihr Verhalten und die Art und Weise in der sie Andere respektieren, ATI repräsentiert.
Richtlinien zum Code of Ethics/Verhaltenskodex
ATI Mitglieder/Alexandertechnik-LehrerInnen präsentieren die Alexandertechnik als pädagogischen Prozess. Demzufolge stellt jede öffentliche Kommunikation klar, dass alle erzielten positiven Effekte Ergebnisse eines Unterrichtsprozesses sind.
ATI Mitglieder/Alexandertechnik-LehrerInnen erheben keine Anspruch auf Ideen, die nicht ihre eigenen sind.